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Hofolpe; Foto: Martin Vormberg

Hofolpe (plattdeutsch: in der Huafeolpe)

In verschiedenen Veröffentlichungen in jüngerer Zeit erscheint als Datum der Ersterwähung des Ortes Hofolpe das Jahr 1350. Man beruft sich dabei auf „Urkunden von 1350“, ohne diese näher zu bezeichnen.

Geschichte

Eine solch frühe Nennung des Ortes ist allerdings nach derzeitigem Stand der Forschung zu verneinen.

Zwar gibt es den Hinweis auf eine Urkunde aus dem Jahr 1350, mit der Goswin von Rüdenberg mit Einwilligung seiner Gemahlin Adelheid und seiner Söhne Konrad, Gottfried und Heinrich an Hermann und Wilhelm von Ohle zu Brüninghausen einen vierten Teil der Freigrafschaft Hundem verkauft. Die Urkunde und der Urkundentext selbst sind allerdings nicht überliefert. In den Zitaten bei Kindlinger (Münstersche Beiträge zur Geschichte Deutschlands, hauptsächlich Westfalens, Bd. III, 1. Abt., Münster 1793, S. 258) und Seibertz (Zur Topographie der Freigrafschaften, in: Zeitschrift für vaterländische Geschichte u. Altertumskunde, 29. Bd. 3. Folge, Münster 1871, S. 89) erscheinen dabei keine Ortsnamen aus dem Raum Kirchhundem und somit auch nicht der Ort Hofolpe. Kindlinger selbst standen für seine Veröffentlichung lediglich „Briefauszüge“ der Urkunde zur Verfügung. Wahrscheinlich hat er das Original selbst nie gesehen.

Wenn Albert Kleffmann 1927 berichtet, Hofolpe gehöre zu der 1350 von den Herren von Rüdenberg an die Herren von Ole verkauften Stulherrenschaft, so schließt er dies lediglich aus einer Urkunde des 15. Jahrhunderts, die noch Besitz der Herren von Ohle in Hofolpe erkennen lässt.

So kann heute nur von einer frühesten bekannten Erwähnung von 1454 ausgegangen werden. Wilhelm und Hermann von Hundem gt. Pepersack gaben damals anlässlich der Eheschließung ihrer Tochter bzw. Nichte an Johann von Bonslede gt. Dramme unter anderem die Lehnware an dem Hof in Hofolpe.

Beim Grundwort „olpe“ im Ortsnamen handelt es sich um ein altes Gewässerwort, das seinerseits aus zwei historischen Teilen besteht, nämlich „ol“ und „apa“. Als Bedeutung kommen hierfür „fließender“, „strömender“ bzw. „modriger“ Bach oder auch „Bach in einem Wiesengelände“ infrage. Erst sekundär dürfte das Wort zum Ortsnamen geworden sein, und zwar dann, als an dieser Stelle gesiedelt wurde.

Zum 31.12.2020 hat Hofolpe 751 Einwohner.

Kirche

Kirchlich gehörte Hofolpe bis zur Gründung der Pfarrvikarie St. Antonius (1923) zur Pfarrei Kirchhundem. Eine eigene Schule erhielt das Dorf 1895. Das 1962 eingeweihte Volksschulgebäude beherbergte bis 1969 die Volksschule Hofolpe. Danach waren hier zeitweise einzelne Jahrgänge der Hauptschule Kirchhundem untergebracht. Als Grundschulstandort diente das Gebäude noch bis 1998. Im Ort gibt es noch einen Kindergarten in kirchlicher Trägerschaft.

Wirtschaft

Wirtschaftlich geprägt ist der Ort durch die Papierfabrik Gebrüder Grünewald, die Ende des 1893 den Standort der 1856 gegründeten, aber 1873 bereits wieder stillgelegten Hofolper Eisenhütte übernommen hatte.

Vereine

Hofolpe, das an der 1861 eröffneten Ruhr-Sieg-Eisenbahnstrecke liegt, hat ein reges Vereinsleben. Musikalisch betätigen sich ein leistungsorientierter Männerchor und ein Tambourkorps. Der Heimatschutzverein Hofolpe-Heidschott, dem die Schützenhalle Hofolpe gehört, veranstaltet das jährliche Schützenfest. Der Spiel- und Sportverein Hofolpe 1946 e. V. besitzt einen eigenen Sportplatz und der Löschgruppe Hofolpe der Freiwilligen Feuerwehr steht ein modernes Gerätehaus zur Verfügung.

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