Wer richtig heizt und lüftet, lebt gesünder! Hier finden Sie Tipps und Informationen zum vernünftigen Umgang mit Energie.
Um ein gesundes und behagliches Wohnklima zu schaffen, muss man einer Wohnung etwa acht Monate im Jahr Wärme zuführen. Der Raumluftfeuchtebereich, in dem sich die Bewohner eines Hauses wohlfühlen, steht in Abhängigkeit zur Raumlufttemperatur. Mit steigender Raumlufttemperatur fällt die obere Grenze für die empfohlene Feuchte ab. Der Mensch empfindet ein Wohnklima als behaglich, wenn z. b. bei einer Temperatur von 20°C die relative Luftfeuchte ca. 50 – 60% beträgt. Oft werden in den Wintermonaten primär an den Innenseiten der Außenwände feuchte Stellen und Stockflecken beoachtet. Dieser Effekt tritt oft hinter grossen Möbelstücken auf, die wie eine Art Innendämmung wirken und so kalte Stellen innerhalb des Raumes bilden. Im weiteren Verlauf können an diesen Stellen gefährliche Schimmelpilze entstehen. Die Tapeten lösen sich und es riecht modrig. Eine derartige Durchfeuchtung senkt die Behaglichkeit in den betroffenen Wohnräumen, schädigt die Bausubstanz und vermindert den Wärmeschutz. Die Ursache hierfür liegt darin, dass die Feuchtigkeit in fast allen Fällen direkt aus der Innenraumluft kommt. In der Luft schwebende Schimmelpilzsporen finden auf den feuchten Stellen einen Nährboden. Hier können sie wachsen und gedeihen. Diese Erscheinungen lassen sich vermeiden, wenn einige Tipps und Empfehlungen beachtet werden. Um hinter den Sinn dieser Empfehlungen zu blicken, zunächst einige bauphysikalische Zusammenhänge.
Luft ist nicht trocken, sondern enthält Wasser. Dieses Wasser ist meist unsichtbar, ist aber manchmal in Form von Wasserdampf, Nebel oder Wolken sichtbar. Das Sichtbarwerden hängt vom Luftdruck und der Lufttemperatur ab. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen (Stichwort Sommerschwüle). Diese Abhängigkeit bezeichnet man als relative Luftfeuchtigkeit. Kühlt diese feuchtwarme Luft ab, kann sie aufgrund der Sättigungsgrenze das in ihr enthaltene Wasser nicht mehr binden und es entsteht Kondensat (Wasser).
Dieser Effekt tritt in einer Wohnung an den Stellen mit der geringsten Oberflächentemperatur auf, hier nimmt die Raumlufttemperatur am schnellsten ab. Zimmerecken an der Aussenwand, der Übergang der Außenwand zur Zimmerdecke, Bereiche von auskragenden Bauteilen (Balkon), Fensterstürze und Roalldenkästen sind hierfür prädestinierte Bereiche. Man nennt sie Wärmebrücken. Zu Feuchtebildung kommt es also immer dann, wenn der Feuchtegehalt der Luft im Ver-hältnis zu deren Temperatur zu hoch ist, oder umgekehrt die Lufttemperatur im Verhältnis zum Wasserdampfgehalt der Luft zu niedrig ist.
Zum Verständnis:
1 m³ Luft enthält bei 10°C und 35 % rel. Luftfeuchte 3,3 g Wasser
1 m³ Luft enthält bei 20°C und 65% rel. Luftfeuchte 12,6 g Wasser
Diese Zahlen machen deutlich, warum die Oberflächentemperaturen der Innenwände möglichst nicht unter 15°C fallen sollte, um das Wasser in der Luft zu belassen. Das erfordert etwa eine Raumlufttemperatur von 18°C. Der Mensch bemerkt selten, wie groß die Wassermengen sind, die bei einer normalen Nutzung der Wohnung freigesetzt und von der Luft aufgenommen werden. Allein im Schlaf gibt eine Person pro Nacht über Haut und Atemluft etwa einen Liter Wasser ab. Desweitern wird die Luft beim Kochen, Geschirrspülen, Duschen, Baden und Waschen mit Wasserdampf angereichert. Auch Zimmerpflanzen befeuchten die Luft zusätzlich, da das meiste Gießwasser einfach verdunstet. Dieser von der Luft aufgenommene Wasserdampf muss regelmäßig durch ausreichendes Lüften aus den Räumen abgeführt werden.
Die Gründe hierfür dürften in den früher niedrigen Energiekosten zu suchen sein. Die Räume wurden stärker beheizt und häufiger gelüftet. Ausserdem war in Altbauten durch eine eher undichte Gebäudehülle für eine „Dauerlüftung“ gesorgt. War die Luftfeuchtigkeit trotzdem so hoch, dass feuchte Stellen auftraten, waren dies zumeist die alten, einfach verglasten Fensterscheiben. Dieses Schwitzwasser wurde über eine Sammelrinne und über ein Röhrchen nach außen abgeleitet. Diesen Umstand sollte man beim Einbau neuer Fenster in einen Altbau dringend beachten, da die kältesten Flächen dann nicht mehr die Fensterscheiben sind, sondern plötzlich die Wandoberfläche. Wer diese recht einfachen bauphysikalischen Zusammenhänge durchschaut hat, kommt zu dem Schluss, dass richtiges Heizen und Lüften elementar wichtig für ein gesundes Raumklima sind.
- Schimmel in Putz und Fugen
Im Anfangsstadium des Befalls reicht ein feuchtes Reinigen der Flächen. Verwenden Sie dazu Wasser und Brennspiritus im Verhältnis 9:1 oder eine hochprozentige Essigessenz.
- Schimmel auf Holz
Bei glatten Holzflächen ist meistens nur die Oberfläche vom Schimmel betroffen. In diesem Fall das Holz austrocknen lassen und unter Einsatz von Atemschutz abschleifen. Schimmelige Holzfaserplatten und Spanplatten sollten umgehend entsorgt werden.
- Schimmel auf der Tapete
Kleinere Schimmelflecken können mit einer Lösung aus Salizylsäure und Alkohol im Verhältnis 1:5 behoben werden. Tritt keine Besserung ein, sollte man die Tapete komplett entfernen und der Ursache auf den Grund gehen.
- Textilien
Schimmelsporen in z.B. Gardinen und Polstermöbeln sind nur schwer zu entfernen. Man sollte die Stelle mit Wasser benetzen und eine Ammoniaklösung auftragen. Anschliessend in einer Kaliumhydrogenoxalatlösung einweichen.
- Schimmel auf Leder
Die Stelle mehrmals mit Essig abreiben und danach eine spezielle Lederpflege auftragen.
- Verschimmelte Buchseiten
Die Stellen anfeuchten und mit Formalinlösung beträufeln und trocknen lassen
Allgemein sollte grundsätzlich bei Schimmelbefall trotz der oben angegebenen Tipps versucht werden, die Ursache zu finden und abzustellen.
www.unendlich-viel-energie.de Informationsportal
www.sanieren-profitieren.de DBU-Initiative
www.zukunft-haus.info Deutsche Energie Agentur
www.dena.de Deutsche Energie Agentur
www.kfw.de Krditanstalt für Wiederaufbau
www.bafa.de Bundesamt für Ausfuhrkontrolle